Der letzte weisse Fleck im Zürcher Oberland auf der Karte der Vernetzungsprojekte verschwindet.

Bei der Gemeindeversammlung am 22. Februar 2021 wurde dem Budget für die Erarbeitung des Vernetzungsprojekts (25’000 Franken) mit grosser Mehrheit zugestimmt. In der Zwischenzeit wurde das Projekt durch die Forst-, Landwirtschafts- und Naturschutzkommission gestartet und durch das Umweltberatungsbüro Aquaterra vorbereitet. Mögliche Flächen wurden kartiert, Ziel- und Leitarten, die man fördern will, erfasst und bestimmt und ökologische Fördergebiete definiert.

Am Donnerstag, 2. Dezember 2021, wurde die von Gemeinderat Pascal Martin (Ressortvorstand Forst-Landwirtschaft und Naturschutz) organisierte Informationsveranstaltung von rund 30 Landwirten und anderen Interessierten im Wisliger Widum besucht. An dieser Veranstaltung orientierte das von der Kommission beauftragte Büro Aquaterra GmbH mit Daniel und Raphael Winter aus erster Hand über das Projekt.

Im Vernetzungsprojekt bieten sich den Landwirten zahlreiche Möglichkeiten, durch verschiedene Massnahmen die Biodiversität zu fördern. Dadurch sollen bestehende Biodiversitätsförderflächen in der Gemeinde qualitativ aufgewertet und neue Flächen geschaffen werden.

Die Landwirte erhalten aber auch mehr Flexibilität bei der Bewirtschaftung, so kann z.B. der Schnittzeitpunkt für die Heumahd flexibler gehandhabt werden, wenn gewisse Randbedingungen eingehalten werden. Die Teilnahme für die Landwirte ist freiwillig und sie können aus einem ganzen Katalog aus Massnahmen wählen. Das kann das Mähen mit Messerbalken sein oder Rückzugsstreifen, die für die Insekten stehen gelassen werden. Auch die Erweiterung von Hochstammobstgärten oder  die Einrichtung und Pflege verschiedener Strukturelemente wie Hecken, Stein- oder Asthaufen, Holzbeigen, Tümpel etc. gehören dazu. Die Rückmeldungen am Informationsanlass waren überwiegend positiv, so dass wir aktuell von einer sehr hohen Beteiligung durch die Wisliger Landwirte ausgehen.

Im Februar werden in individuellen Beratungsgesprächen mögliche konkrete Massnahmen mit den einzelnen Landwirten besprochen und in  Bewirtschaftungsverträgen für 4 Jahre festgehalten. Die Landwirte können mit einer Teilnahme am Projekt zusätzliche Vernetzungsbeiträge für ökologische Fördermassnahmen auslösen.  Die Vernetzungsbeiträge, welche ausgelöst werden können, übersteigen bereits im ersten Jahr die Projektierungskosten. Den Grossteil (90%) der Kosten trägt der Bund. Die restlichen 10% teilen sich Kanton und Gemeinde. Der Löwenanteil für die Gemeinde waren die einmaligen Kosten für die Einrichtung des Projekts.

Das Projekt hat momentan eine Laufzeit von 4 Jahren, mit grosser Wahrscheinlichkeit kann es aber auch darüber hinaus verlängert werden. Dabei sind wir jedoch von der Agrarpolitik in Bern abhängig.

Der Ornithologische Verein Weisslingen freut sich  über diesen grossen Erfolg für die lokale Biodiversität und auf eine gute Zusammenarbeit mit unseren Wisliger Landwirten.

Weitere Informationen: https://www.zh.ch/de/umwelt-tiere/naturschutz/vernetzungsprojekte.html


1 Kommentar

  1. Veröffentlicht von Pascal Martin am 9. Dezember 2021 um 7:05

    Danke Philipp – Danke OV Weisslingen

    Ohne Eure Unterstützung wäre das in dieser Zeit nicht möglich gewesen. Ich bin überzeugt, dass wir mit diesem Projekt ein Musterbeispiel von pragmatischem Naturschutz in unserer Gemeinde umsetzen. Danke für die Initiative und engagierte Unterstützung!

    Wünsche dem OV Weisslingen weiterhin alles Gute und eine friedliche Adventszeit.

    Pascal MARTIN
    Gemeinderat Weisslingen
    Ressortvorstand Forstwirtschaft – Landwirtschaft – Naturschutz

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